Philosophie

Flüchtling zu sein ist ein Zustand innerer und äußerer Wandlung. Alles Alte hinter sich zu lassen und sich der Fremde hinzugeben braucht nicht nur Mut, sondern auch ein Maß an Lernbereitschaft, wie es Menschen in ihrer Heimat selten entwickeln. Was einem heimkehrenden Flüchtling selbst später schicksalhaft erscheint, ist für die Ursprungsgesellschaften eine immense Chance zur Erneuerung. Migration ist in diesem Sinne ein biologisches Sonderprogramm, das im besten Fall dazu führt, dass auch die Probleme in den Ursprungsländern durch Heimkehrer gelöst werden können. Die Kraft, die dieses Schema entfaltet, drückt sich aus in Persönlichkeiten wie Mahatma Ghandi, der nach der Rückkehr aus dem südafrikanischen Exil Indien transformierte.

refugium betrachtet Flüchtlinge nicht als Opfer, die Hilfebedürftig sind, nicht als Bittsteller, die um des sozialen Friedens willens in den Gastländern ausgegrenzt werden müssen, sondern als Menschen, die ausgezogen sind um Lösungen zu finden: für ihr eigenes Leben, als Ernährer für ihre zurückgelassenen Familien und – vielleicht bei einem von 1000 – als "Erlöser" für die Kulturen ihrer Ursprungsländer.

Diesen Menschen zu helfen ihre Bestimmung zu finden ist das Ziel von refugium – ohne dabei ihr Recht auf Selbstbestimmung zu verletzen. Refugium will inspirieren, nicht kontrollieren; Eigendynamik entfachen, wechselseitige Interessen in Synergien führen; Refugium will ins Leben rufen statt zu besitzen und zu herrschen.